Spiesheim als neue Schwerpunktgemeinde anerkannt

bdw2014kw11Im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms 2014 wurde die Gemeinde Spiesheim am 7. März neben 19 weiteren rheinland-pfälzischen Gemeinden von Innenminister Roger Lewentz als Schwerpunktgemeinde anerkannt. Diese Anerkennung erfolgt auf die Dauer von sechs Jahren. Für die Stärkung der Innenentwicklung steht eine qualifizierte Bauberatung für private und öffentliche Bauherren zur Verfügung. Zusammen mit der Dorfmoderation werde damit ein umfassender Beteiligungsprozess in Gang gesetzt und ein zukunftsbeständiges Leitbild könne entwickelt werden, so Lewentz. Die Ergebnisse dieser breit angelegten Informations-, Bildungs- und Beratungsarbeit seien elementare Bestandteile der zu erarbeitenden Entwicklungskonzepte.

Mit der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde sei eine Art Selbstverpflichtung verbunden, sich der Dorferneuerung im besonderen Maße anzunehmen. „Nur wer Bereitschaft zeigt, für die eigene Ortsgemeinde und damit für die Heimat selbst Verantwortung zu übernehmen und wer mitbestimmen und mitgestalten darf, identifiziert sich mit der geleisteten Arbeit und übernimmt Verantwortung“, sagte Lewentz. Nur so könne man den Wohnstandort Dorf noch attraktiver und lebensfähiger gestalten. Schwerpunkte der Dorferneuerung seien struktur- und funktionsverbessernde Maßnahmen, die zur Stärkung und Wiederbelebung der Ortskerne beitragen und damit die unverwechselbare Siedlungs- und Kulturlandschaft erhalten.
Roger Lewentz über Spiesheim: „Die Ortsgemeinde Spiesheim ist erst seit 2012 Dorferneuerungsgemeinde. Das unter reger Beteiligung aller Altersgruppen im Dorf erstellte Dorferneuerungskonzept umfasst vier Entwicklungsziele, die die Ortsgemeinde zusammen mit der Bevölkerung in den nächsten 10-15 Jahren umsetzen möchte. Um die Chancen und Möglichkeiten der Dorferneuerung nutzen zu können, wurde vor der Anerkennung bereits eine Dorfmoderation unter großer Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger durchgeführt. Das Dorferneuerungskonzept soll mithelfen, die Auswirkungen des demografischen Wandels besser zu bewältigen. Die Dorfgemeinschaft ist sehr aktiv, was sich durch ein reges Vereinsleben, verschiedene Dorffeste und Veranstaltungen auszeichnet.
Das Ortsbild von Spiesheim ist geprägt durch den Weinbau. Zahlreiche Winzerhöfe bestimmen das Ortsbild. Mit der Förderung der Beratung privater Bauherren kann eine weitere Aufwertung und Attraktivitätssteigerung des Ortsbildes erreicht werden. Damit einher geht die Stärkung des Tourismus. Ein gepflegtes Ortsbild, verbunden mit dem gastronomischen Angebot der in der Region typischen Straußwirtschaften, der Anbindung an überregionale Wanderwege, wie z.B. den Jakobspilgerweg, sollen das touristische Potential weiterentwickeln. Hierzu soll auch eine Durchgrünung des Ortes mit einem Schwerpunkt auf dem Ortskern beitragen. Verschiedene Handwerks-, Dienstleistungs- und Winzerbetriebe bieten Arbeitsplätze vor Ort. Die Grundversorgung wird durch mobile Bäcker und Händler sichergestellt. Von daher ist die Stabilisierung und Weiterentwicklung der Grundversorgung eines der vorrangigen Ziele in Spiesheim. All diese Maßnahmen dienen der Förderung der Innenentwicklung und sollen auch die Wohn- und Aufenthaltsqualität für alle Generationen in der Ortsgemeinde stärken. Mit dem geplanten Ausbau der Sängerhalle zu einer Mehrgenerationeneinrichtung möchte die Ortsgemeinde eine wichtige Kommunikationsstätte und einen wichtigen Treffpunkt schaffen.“
Ab 2014 werden insgesamt 129 Dörfer von einer Schwerpunktanerkennung profitieren. „Rund 17 Millionen Euro stehen in diesem Jahr zur Förderung von Dorferneuerungsmaßnahmen zur Verfügung. Mit dieser Summe können wichtige Projekte realisiert werden, die zur weiteren Verbesserung der Infrastruktur in unseren Dörfern beitragen werden“, betonte Lewentz. Die Dorferneuerung habe auch volkswirtschaftliche Bedeutung, da gerade kleinere orts- bzw. regionsansässige Handwerks- und Gewerbebetriebe von diesen vielfältigen und qualitativ anspruchsvolleren Arbeiten der Dorferneuerung profitieren würden.
Text: I.K./Foto: Ministerium, Artikel erschien am 20.03.2014 im Nachrichtenblatt Nr. 12 der VG Wörrstadt.

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